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38 Jahre
Instandstellung und Pflege von Landwirtschaftswegen im mittleren Calancatal

Als ich in den 1970er Jahren im Rahmen von Studienwochen mit Gymnasiasten im Calancatal unterwegs war, stand es um die Landwirtschaftswege, alles nur Fuss- oder Saumwege, sehr schlecht. Bedingt durch den massiven Bevölkerungsrückgang im inneren Talabschnitt zwischen 1950 und 1970 war der aufwendige Unterhalt der Wege nicht mehr zu bewerkstelligen und in der Folge war die traditionelle Landwirtschaft mit dem temporären Leben auf den Monti weitgehend zusammengebrochen. Manche Wege waren völlig zugewachsen und nicht mehr begehbar, ja kaum noch auffindbar. Der Fussgänger wich, wo dies möglich war, auf die Wiesen oder Weideflächen aus.

Vor diesem Hintergrund begannen wir, die 1979 gegründete Arbeitsgemeinschaft Val Calanca, parallel zum Bau des hoch über dem Tal verlaufenden „Sentiero Alpino“ mit der Wiederherstellung der Wege von Cauco und Selma auf die Monti und Alpen. Nach den Arbeiten am vollständig ausgeschwemmten Wegstück zwischen Artoalla und La Motta (1980) wandten wir uns ab dem folgenden Jahr systematisch dieser und wichtig erscheinenden Aufgabe zu.

In Absprache mit der Gemeinde Cauco starteten wir 1981 mit der Instandstellung der beiden Wegverbindungen von Mont Dalta nach La Motta (bis Artoalla ein kompletter Neubau) sowie von Cauco nach Masciadone. Noch im gleichen Jahr überarbeiteten wir auch das Wegstück von Mondent über Cort di Settel zur Alp Fora auf dem Gebiet der Gemeinde Braggio.


In den folgenden zehn Jahren folgten die Wege

- Nadi – Pian di Renten (1982)

- La Motta – Stabiel und Bersach – Stabiel (1983)

- Alp Aion – Aion Vec und Stabiel – Sentiero Alpino (1984)

- La Cascina – Borma – Bersach, Bersach – Bosch Ner und Bodio – Cavaionc (1985)

- La Motta – Aion und Cavaionc – Monterisc (1986)

- Sisielma – Artoalla (1989)

- Contarescia – Sisielma (1991)

- Masciadone – Camanna – Agher (1998, Brücke 2003)

- Sta. Domenica – Monti di Nomnom (2000)

- Refontana – Cappella Bolada (2001)


Alle diese Wege mit Ausnahme der zwei Letztgenannten haben wir im Verlauf der Jahre immer wieder bearbeitet und unterhalten sie falls nötig bis heute.

Inzwischen dürfen wir nicht nur feststellen, dass sie wieder häufig benutzt werden, sondern uns unbekannte Personen und der Forstdienst Unterhaltsarbeiten übernehmen. Die um 1980 teilweise schon aufgegebenen und aus den Karten verschwundenen Wege sind dank unserer Pionierarbeit wieder sellbstverständliche Routen für Arbeiter, Jäger und Wanderer geworden. Dies freut uns ausserordentlich, es ist der Lohn für fast vier Jahrzehnte Freiwilligenarbeit einer kleinen Gruppe von Idealisten.

Nur am Rande sei in Erinnerung gerufen dass wir in den Jahren 1979 bis 1983 auch den grössten Teil des „Sentiero Alpino“ zwischen Nadi und Nomnomgrat gebaut haben und bis 2014 im Wesentlichen auch betreut.

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